„Strahlentherapien bei Brustkrebs“ in Deutschland
Hamburg, November 2018
Die Diagnose „Brustkrebs“ ist für jede Frau ein Schock und Patientinnen sind orientierungslos den Ratschlägen ihrer Ärzte ausgeliefert, die oftmals aufgrund von Unwissenheit bei den Strahlentherapieoptionen, zum Nachteil der Patientin, falsch beraten. So könnten viele Patientinnen sich die anstrengende und zeitraubende, wochenlange Außen-Bestrahlung im Strahlenbunker nach der OP ersparen, wenn sie im Vorwege bereits über die intra-operative Innen-Bestrahlung noch unter Narkose und direkt im OP informiert worden wären. Teilweise wollen Ärzte zudem Ihre Investitionen in veraltete Technologien weiterhin amortisieren, was dazu führt, dass wichtige strahlentherapeutische Innovationen, wie die „intraoperative Radiotherapie mit Elektronen“ („ioERT“) es in Deutschland weiterhin schwer haben.
Rund 70.000 Neuerkrankungen mit Brustkrebs gibt es jedes Jahr allein in Deutschland. Etwa 80 von 100 erkrankte Frauen werden stationär, brusterhaltend operiert. Fatal ist es, wenn das sogenannte „Tumorboard“ (Konferenz der behandelnden Ärzte) es vorab versäumt, die intra-operative Strahlentherapie in Erwägung zu ziehen oder der Therapie-Plan erst nach der OP festgelegt wird. In der Regel wird hier viel zu häufig nur aus den perkutanen (von außen) Strahlentherapieformen ausgewählt, denn über die neueste intra-operative „ioERT“-Methode mit Elektronen muss bereits vor der OP entschieden werden, da diese Bestrahlung unter Sichtkontrolle des Operateurs präzise in das entleerte Tumorbett, noch unter Narkose appliziert wird. „ioERT“ wird somit oft vergessen, ignoriert oder man weiß zu wenig darüber, zumal es bisher nur von 9 Kliniken in Deutschland angeboten wird.
Vorteile von „ioERT“
Die intraoperative Strahlentherapiemethode mit Elektronen hat sehr geringe Nebenwirkungen, da nur das Gewebe behandelt wird und nicht die Außenhaut. Die Methode ist für Patientinnen psychologisch und physisch wesentlich schonender aufgrund der stark verkürzten Therapiezeit und der Bestrahlung unter Narkose. Auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht rechnet sich „io-e-rt“ als Neuinvestition mittlerweile für Kliniken, da „ioERT“ nun über eine eigene DRG-Abrechnungsziffer verfügt. Im Studienprotokoll HIOB-Studie vom Juli 2016 der seit fünf Jahre laufenden Studie (hypofraktionierte Ganzbrustbestrahlung nach vorgezogenem intraoperativem Elektronen-Boost) schreibt der Leiter Univ. Prof. Prim. Dr. F. Sedlmayer:„"Der intraoperative Tumorbettboost mittels „io-e-rt“ und anschließender WBRT (Whole Breast Radio Therapy) wird daher innerhalb der wissenschaftlichen radio-onkologischen Gemeinde zunehmend als „best practice Standard“ in der brusterhaltenden Lokaltherapie des Mammacarcinoms angesehen und findet in dieser Indikation international rasch zunehmende Anwendung.“
… „Bisher wurden nach diesem Behandlungsschema an unserer Strahlenklinik etwa 1560 Patientinnen intraoperativ behandelt. Diese Patientinnen wurden seit Implementierung der ioERT als fixem Bestandteil der multimodalen Primärtherapie prospektiv verfolgt. In allen bisherigen retrospektiven 7 Versionen dieses Kollektives konnte eine im Vergleich zum Standardschema niedrigere Lokalrezidivrate gezeigt werden.“ Die Studie rekrutiert weiterhin und sollte unterstützt werden.
Vergleich der Bestrahlungsmethoden:
Fazit
Im deutschen Gesundheitswesen sollte ein Skandal vermieden werden, denn seitens der beratenden und behandelnden Ärzteschaft verschließt man teilweise bewusst die Augen vor sinnvollen Therapieverbesserung. Wir möchten Ärzte und Patientinnen darüber aufklären, dass 80% aller Brustkrebspatientinnen die qualvollen Nebenwirkungen der durchgeführten Strahlentherapien erspart werden könnten, wenn diese Brustkrebs-Patientinnen vor einer OP vollständige Informationen erhielten und intra-operativ bestrahlt würden. Das Recht der Patientinnen auf umfängliche Beratung wurde Ende 2017 zudem enorm gestärkt, als die neu überarbeitete „Interdisziplinäre S3-Leitlinie für die Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms“ erschienen ist. Behandelnde Ärzte sind nun verpflichtet, die Patientinnen voll umfänglich über alle möglichen Brustkrebstherapien zu informieren.
Über uns
Wir sind ein Team von erfahrenen Experten im Gesundheitswesen und wir halten die intraoperative Strahlentherapie mit Elektronen („ioERT“) für eine der wirkungsvollsten und schonendsten Bestrahlungsmethoden nach einer Brustkrebs-OP. Wir bilden den "gemeinnützigen Arbeitskreis der „ioERT“-Befürworter in Deutschland (gAK)".
Kontakt
Bei Fragen wenden Sie sich bitte telefonisch an Herrn Hans Behrendt unter +49-(0)40-32507252. Weiterführende Informationen und Studien finden sich unter www.ioert.info.
Die Diagnose „Brustkrebs“ ist für jede Frau ein Schock und Patientinnen sind orientierungslos den Ratschlägen ihrer Ärzte ausgeliefert, die oftmals aufgrund von Unwissenheit bei den Strahlentherapieoptionen, zum Nachteil der Patientin, falsch beraten. So könnten viele Patientinnen sich die anstrengende und zeitraubende, wochenlange Außen-Bestrahlung im Strahlenbunker nach der OP ersparen, wenn sie im Vorwege bereits über die intra-operative Innen-Bestrahlung noch unter Narkose und direkt im OP informiert worden wären. Teilweise wollen Ärzte zudem Ihre Investitionen in veraltete Technologien weiterhin amortisieren, was dazu führt, dass wichtige strahlentherapeutische Innovationen, wie die „intraoperative Radiotherapie mit Elektronen“ („ioERT“) es in Deutschland weiterhin schwer haben.
Rund 70.000 Neuerkrankungen mit Brustkrebs gibt es jedes Jahr allein in Deutschland. Etwa 80 von 100 erkrankte Frauen werden stationär, brusterhaltend operiert. Fatal ist es, wenn das sogenannte „Tumorboard“ (Konferenz der behandelnden Ärzte) es vorab versäumt, die intra-operative Strahlentherapie in Erwägung zu ziehen oder der Therapie-Plan erst nach der OP festgelegt wird. In der Regel wird hier viel zu häufig nur aus den perkutanen (von außen) Strahlentherapieformen ausgewählt, denn über die neueste intra-operative „ioERT“-Methode mit Elektronen muss bereits vor der OP entschieden werden, da diese Bestrahlung unter Sichtkontrolle des Operateurs präzise in das entleerte Tumorbett, noch unter Narkose appliziert wird. „ioERT“ wird somit oft vergessen, ignoriert oder man weiß zu wenig darüber, zumal es bisher nur von 9 Kliniken in Deutschland angeboten wird.
Vorteile von „ioERT“
Die intraoperative Strahlentherapiemethode mit Elektronen hat sehr geringe Nebenwirkungen, da nur das Gewebe behandelt wird und nicht die Außenhaut. Die Methode ist für Patientinnen psychologisch und physisch wesentlich schonender aufgrund der stark verkürzten Therapiezeit und der Bestrahlung unter Narkose. Auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht rechnet sich „io-e-rt“ als Neuinvestition mittlerweile für Kliniken, da „ioERT“ nun über eine eigene DRG-Abrechnungsziffer verfügt. Im Studienprotokoll HIOB-Studie vom Juli 2016 der seit fünf Jahre laufenden Studie (hypofraktionierte Ganzbrustbestrahlung nach vorgezogenem intraoperativem Elektronen-Boost) schreibt der Leiter Univ. Prof. Prim. Dr. F. Sedlmayer:„"Der intraoperative Tumorbettboost mittels „io-e-rt“ und anschließender WBRT (Whole Breast Radio Therapy) wird daher innerhalb der wissenschaftlichen radio-onkologischen Gemeinde zunehmend als „best practice Standard“ in der brusterhaltenden Lokaltherapie des Mammacarcinoms angesehen und findet in dieser Indikation international rasch zunehmende Anwendung.“
… „Bisher wurden nach diesem Behandlungsschema an unserer Strahlenklinik etwa 1560 Patientinnen intraoperativ behandelt. Diese Patientinnen wurden seit Implementierung der ioERT als fixem Bestandteil der multimodalen Primärtherapie prospektiv verfolgt. In allen bisherigen retrospektiven 7 Versionen dieses Kollektives konnte eine im Vergleich zum Standardschema niedrigere Lokalrezidivrate gezeigt werden.“ Die Studie rekrutiert weiterhin und sollte unterstützt werden.
Vergleich der Bestrahlungsmethoden:
- Bestrahlung von außen: Bei der traditionellen, aber inzwischen veralteten, postoperativen Bestrahlung von außen müssen die Frauen über 6 Wochen hinweg werktäglich eine Strahlenklinik aufsuchen, wo sie an insgesamt 25-28 Terminen „fraktionierte“ Elektronen-Bestrahlungen erhalten mit Einzeldosen von 2 Gy, insgesamt um die 50-56 Gy.
- Bestrahlung von außen: Bei der modernisierten perkutanen Strahlentherapie müssen die Patientinnen neuerdings nur noch für 3-4 Wochen zu den Bestrahlungsterminen in die Strahlenklinik kommen. Diese 15-16 „hyperfraktionierten“ Elektronen-Bestrahlungen haben Einzeldosen von 3 Gy, also insgesamt nur noch 40-48 Gy.
- Bestrahlung von innen: Bei der modernsten, intraoperativen Strahlentherapie mit Elektronen („ioERT“) genügt bei etwa 30 von 80 operierten Patientinnen eine Einmal-Bestrahlung des Tumorbettes noch im OP und unter Narkose, weil diese Frauen kleinere Tumore haben, die Menopause hinter sich haben und keine befallenen Lymphknoten entdeckt wurden. Diese „kurative Boostbestrahlung dauert nur ca 50-60 Sekunden mit einer Einzeldosis von 20-23 Gy. Zusätzlich wird die Haut als Risikoorgan für potentielle kosmetische Spätrektionen (Teleangiektasien) komplett geschont. Im Anschluss kann meist auf weitere Bestrahlungen und Klinikbesuche komplett verzichtet werden. Wichtiger Hinweis: ioERT darf nicht verwechselt werden mit IORT durch Intrabeam-Geräte, die unwirksame Röntgenstrahlen nutzen.
- Bestrahlung von innen:„io-e-rt“ wird zudem von Experten für alle anderen brusterhaltenden Operationen als „antizipierter Boost“ von ca. 10 Gy empfohlen, was bei etwa 50 von 80 operierten Patientinnen präventiv erfolgen sollte, denn die meiste Tumorzelldichte (90%) befindet sich in einem Umkreis von 4cm vom sichtbaren Rand des Primärtumors. Dort ist also die Rezidiv-Wahrscheinlichkeit der Metastasen-Bildung mit 60% bis 80% am größten. Bei Bedarf kann eine weitere hyperfraktionierte Bestrahlung (s. 2.) erfolgen, was beides von der neuen S3-Leitlinie akzeptiert ist. Durch die lineare direkte Bestrahlung mit Elektronen auf das leere Tumorbett entfallen jegliche pathologischen „R1 Status Meldungen“ nach der OP. Nach knapp gut sechsjähriger Beobachtungszeit innerhalb der HIOB-Studie ist durch den antizipierten Elektronen-Boost die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Metastasen-Bildung (Rezidivrate) auf knapp unter 1% gesunken.
Fazit
Im deutschen Gesundheitswesen sollte ein Skandal vermieden werden, denn seitens der beratenden und behandelnden Ärzteschaft verschließt man teilweise bewusst die Augen vor sinnvollen Therapieverbesserung. Wir möchten Ärzte und Patientinnen darüber aufklären, dass 80% aller Brustkrebspatientinnen die qualvollen Nebenwirkungen der durchgeführten Strahlentherapien erspart werden könnten, wenn diese Brustkrebs-Patientinnen vor einer OP vollständige Informationen erhielten und intra-operativ bestrahlt würden. Das Recht der Patientinnen auf umfängliche Beratung wurde Ende 2017 zudem enorm gestärkt, als die neu überarbeitete „Interdisziplinäre S3-Leitlinie für die Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms“ erschienen ist. Behandelnde Ärzte sind nun verpflichtet, die Patientinnen voll umfänglich über alle möglichen Brustkrebstherapien zu informieren.
Über uns
Wir sind ein Team von erfahrenen Experten im Gesundheitswesen und wir halten die intraoperative Strahlentherapie mit Elektronen („ioERT“) für eine der wirkungsvollsten und schonendsten Bestrahlungsmethoden nach einer Brustkrebs-OP. Wir bilden den "gemeinnützigen Arbeitskreis der „ioERT“-Befürworter in Deutschland (gAK)".
Kontakt
Bei Fragen wenden Sie sich bitte telefonisch an Herrn Hans Behrendt unter +49-(0)40-32507252. Weiterführende Informationen und Studien finden sich unter www.ioert.info.